2023 sollte unser Frühjahrskonzert anders sein. Auf Grund der immer geringer werdenden Besetzung, entschieden wir uns Ende 2022 dazu, ein Gemeinschaftskonzert mit unseren Freunden aus dem Musikverein Lonnig auf die Beine zu stellen. Da wir bereits mit dem Musikverein Lonnig eine Art Kooperation haben, in der wir uns bei Auftritten gegenseitig unterstützen und aushelfen, war die Entscheidung zu einem gemeinsamen Konzert schnell getroffen. Unser gemeinsamer Dirigent, Dominik Misterek, stellte wie immer ein abwechslungsreiches und herausforderndes Programm zusammen und so starteten wir Anfang 2023 mit der Probenarbeit. Zunächst getrennt, jeder Verein für sich in den regulären Proben, wobei es beiden Vereinen freigestellt war auch die Proben des anderen Vereins zu besuchen. Wie jede Probephase für ein Konzert fand auch hierfür ein Probetag und ein Probewochenende, sowie Satzproben statt. An dieser Stelle gilt ein großer Dank an die beiden Vorstände für die unkomplizierte Zusammenarbeit und guten Organisation.
Nach einem erfolgreichen Konzert am 06. Mai 2023 in Lonnig in der Keberbachhalle, freuten wir uns nun auf das Frühjahrskonzert in unserer Halle, dem Bürgerhaus in Kettig. Unseren Konzertabend eröffneten wir klassisch mit dem Militärmarsch „Jubelklänge“, welcher 1962 von Ernst Uebel im sächsischen Klingenthal komponiert wurde. Dort gilt der Marsch auch als „heimliche […] Hymne […], denn jeder Takt in ihm [sei], eine klingende Kostbarkeit‘.“ Nach der deutschen Wiedervereinigung stieg das Stück an Bekanntheit und erschien 1989 dann auch als vierminütiges Arrangement von Siegfried Rudel für Blasorchester.
Nach diesem grandiosen Auftakt in unser Konzert, folge „The Lord of the Rings“. In dem Stück handelt es sich jedoch nicht um die bekannte Filmmusik, sondern um das Werk von Johan de Mein mit dem Arrangement von Paul Lavendel. Die Symphonie besteht aus fünf Sätzen, die Inspiration in J. R. R. Tolkiens Meisterwerken fanden und die Reise durch Mittelerde musikalisch untermalen.
Frodos Onkel Bilbo Baggins feiert seinen 111. Geburtstag und plötzlich ist Frodo im Besitzt ‚eines Rings‘. Frodo ist einer der vielen Hobbits, die ein eher ereignisloses Lebens führen. Nach dem Besuch von dem Zauberer Gandalf, dem Grauen wird Frodo auf die Reise nach Mittelerde geschickt um den Ring der Macht, der vor Jahrtausenden von den Elben und Sauron selbst gefertigt wurde, zu zerstören. Seine Reise nach Mittelerde bringt ihn über das Auenland hinaus in vorher noch nie von ihm Gesehene Gebiete – Alta Wald, Rivendell, Moria, Lothlorien …
De Mein schafft es mit seiner Symphonie, einen musikalischen Rahmen für dieses Abenteuer zu komponieren, der Zuhörerinnen und Zuhörern die Möglichkeit gibt, noch tiefer in die Welt der Hobbits, Elben, Zwerge und Co. Einzutauschen.
Mit dem nächsten Stück blieben wir in der Welt der Literatur und Magie. Jerry Brubaker arrangierte im Jahr 2013 das Werk „The Complete Harry Potter“. Dieses besteht aus Ausschnitten aus insgesamt 15 Stücken, die von 2001 bis 2011 von John Williams, Patrick Doyle, Nicholas Cooper und Alexandre Desolat für die weltberühmten Harry Potter Filme komponiert wurden.
Die Geschichte von dem jungen Harry, der seine Eltern mit nur einen Jahr verlor und dadurch seine Kindheit im Haushalt seiner Verwandtschaft in dem Zimmer unter der Treppe verbringen musste, sollte allen Bekannt sein. Mit der beeindruckenden Filmmusik bringen uns die Komponisten noch näher an die Magie des Harry-Potter-Universums, die man schon beim Lesen der Romane spüren darf.
Nach diesem für uns herausfordernden Stücken folgte das Stück „Ross Roy“, welches wird bereits einige Jahre zuvor auf einem unserer Konzerte darboten. Das Stück wurde im Jahr 1997 von Jason de Haan arrangiert. Bei Ross Roy handelt es sich um eine Villa, die 1945 zum St. Peter Lutheran College in der australischen Stadt Brisbane wurde. Die Jahre der Schulzeit sind für jede Person sehr prägend. Jason de Hahn betrachtet sein Arrangement als Repräsentation dessen und der vielen Ereignisse, die einen der Grundstein des Lebens Bildern. Die im Stück enthaltenen Tonwiederholungen im Bass und Schlagwerk dienen als Metapher für Struktur und Disziplin, die den Schulalltag oft erschweren.
Das Thema des Stücks repräsentiert jegliche Eigenschaften des Menschen, der über Freiheit und Verantwortung in seinem eigenen Leben verfügen möchte, auch wenn die externen Umstände dies des Öfteren verkomplizieren. Jeder Person sollten alle Wegen offensten und man sollte die Möglichkeit haben, sich als das Individuum zu entfalten, zu dem man werden möchte.
Unsere zweite Konzerthälfte wurde mit dem „Graf Zeppelin Marsch“. Der Marsch wurde 1903 vom Militärmusiker Carl Teike komponiert und nach Ferdinand Adolf Heinrich August von Zeppelin benannt, der als Entwickler und Begründer des Luftschiffbaus galt.
Gefolge davon das Stück „The Phil Collins Collection“, bestehend aus Elementen aus sieben der erfolgreichsten Solo-Hits des Genesis-Schlagzeugers. Das Stück wurde 2005 von Peter Kleine Schals arrangiert, der es schaffte, mit einer Blasorchester-Version der Rück- und Popsongs möglichst nah am Original zu bleiben.
Anschließend folge „Eine letzte Runde“. Mit dieser Polka ist Markus Entwich, dem Komponisten, ein wahrer Hit am Blasmusiksektor gelungen. Dem ersten Teil im Egerländer Stil folgen ein Trio mit Ohrwurmgarantie, ein sinfonischer Mittelteil und das Grandiose, welches einen krönenden Abschluss bildet.
Als letztes Stück des Programms spielten wir „80er KULT(tour)“ mit dem Arrangement von Thiemo Krass, das aus einigen Hits der Neuen Deutschen Welle besteht. Darunter Spider Murphy Gang, Münchener Freiheit, Klaus Lage, Hubert Kai und Falco. Die Klassiker werden immer wieder neu entdeckt und konnten auch in unseren Reihen Jung und Alt nicht still sitzen lassen.
Dank dem Besten Publikum was wir an dem Abend haben konnte, durften wir noch zwei Zugaben darbieten: Radar Love – Golden Earring, Arr. von Jan van Kraeydonck und Musik – John Miles, Arr. Philip Sparks.
Auch hier möchten wir uns herzlichen bei allen Partnerinnen, Partnern, Mamas, Papas und sonstigen Unterstützern Bedanken – fürs Dienste übernehmen, fürs Kuchen backen, fürs Helfen beim Auf- und Abbau und und und… Ihr seid immer zur Stelle.
Nach unserem Konzert verweilten Musiker und Gäste bei einem kühlen Bier und etwas zu Essen gemeinsam auf dem Bürgerhaus in Kettig. Es war wie immer eine gelungener Abend.
Wir hatten zwei wirklich schöne Konzertabende und bedanken uns herzlich bei allen Musikerinnen und Musikern des Musikverein Lonnig.